Untersuchen und behandeln



Eine Katze gegen ihren Willen für eine Untersuchung festzuhalten, kann gefährlich werden.
Deswegen streicheln Sie zunächst die Katze über den Rücken und ergreifen Sie sie dann spielerisch. Eine Hand fast dabei unter die Brust, die andere hebt sorgsam den Rest hoch. Wenn die Samtpfote versucht sich Ihnen zu entwinden, muß Ihr Griff unmerklich fester werden, aber ohne es zu würgen. Die Hände umfassen dabei den Vorderkörper. Läßt die Katze in ihrer Abwehr nach, lockern Sie den Griff gleich wieder und streicheln Sie sie.




Schutzhandschuhe sind keine Hilfe

Wenn Sie sich vor Bissen und Kratzen einer Katzen schützen wollen, bringen Schutzhandschuhe wenig.
Durch dünne Handschuhe dringen die scharfen Krallen und die spitzen Zähne problemlos durch, sie müßten also aus kräftigstem Leder sein und zudem zum Schutz der Unterarme auch Stulpen besitzen. Mit solchen Handschuhen können Sie jedoch keine Katze mehr festhalten, da der Griff viel zu steif wäre. Die Katze würde Ihnen entweder entwischen, oder wenn sie sich massiv wehren will, sich ernsthaft verletzen.

zum Index

Der Zwangsgriff

Ist beim Tierarzt gerade kein Helfer zur Stelle, dann müssen Sie einspringen und das Tier festhalten. Im Interesse des Tieres sollte das schnell gehen und daher ausnahmsweise sehr bestimmt erfolgen.
Beim Zwangsgriff bleiben Ihre Hände ungeschützt, da Ihnen nichts passieren kann.
Zuerst packen Sie es mit einer Hand ganz fest im Nackenfell. Diesen Griff kennt sie noch von ihrer Mutter; auch ein Kater ergreift beim Liebesspiel so die Katze mit den Zähnen.
Mit der anderen Hand fassen Sie die Hinterbeine und ziehen das Tier soweit auseinander, bis der Körper völlig gestreckt ist. So kann der Tierarzt in Ruhe das Tier untersuchen und behandeln.
Reden Sie während diesen und anderen für das Tier ungewohnten Handlungen beruhigend auf sie ein.

zum Index

Fieber messen

Erbricht Ihr Tier, hat es Durchfall, frißt nicht so oft wie gewohnt oder tränen die Augen, kann das alles harmlos sein. Sobald sich aber die Temperatur erhöht, muß dringend etwas unternommen werden.
Zum Fiebermessen, dies bitte zu zweit machen, setzen Sie die Katze auf einen glatten Tisch. Eine Person hält sie mit beiden Händen am vorderen Teil des Körpers fest, die zweite Person faßt mit der linken Hand den Schwanz, möglichst dicht am Ansatz. Das eingefettete Thermometer führt man nun gerade, also parallel zur Wirbelsäule, etwa 3 cm tief in den After ein, wo es 2 Minuten bleiben muß. Winkeln Sie es leicht an, so dass es die obere Darmwand berührt. Die Katze wird jetzt versuchen, sich aus dem Haltegriff zu befreien. Deshalb muß der Vordermann den Tiger sanft, aber bestimmt festhalten, während der Hintermann ihre Abwehrreaktionen mit der Hand am Schwanz bremst. Halten Sie das Thermometer zwischen zwei Fingern und folgen den Bewegungen des Tieres. Damit verhindern Sie, dass sich das Tier verletzt.
Wenn dies alles nichts nützt, ziehen Sie das Thermometer heraus und beruhigen Sie den Patient, bevor Sie es erneut einführen.
Nach dem Fiebermessen sollte man die Katze nicht einfach loslassen, sondern dieses mit einer Schmusestunde beenden.

Eine gesunde Katze hat eine Temperatur von 38 bis 39,7 °C. Ab 40 °C oder unter 37 °C muß die Katze zum Tierarzt.

zum Index

Puls messen

Legen Sie die Katze dafür auf den Tisch. Halten Sie sie sanft aber bestimmt fest und reden beruhigend auf sie ein. Legen Sie Ihre Finger an die Innenseite eines Hinterbeines, weit oben, wo das Bein in den Leib übergeht. Ein gesundes Tier hat einen Puls von etwa 120 Schlägen in der Minute.

zum Index

Untersuchung der Mundhöhle

Alle Katzen neigen dazu, Zahnstein anzusetzen und auch Zahnfleischentzündungen zu bekommen. Deswegen ist eine regelmäßige Kontrolle der Mundhöhle notwendig.
Lassen Sie sich von einer zweiten Person mit einer Taschenlampe assistieren.
Halten Sie Ihre Katze mit einer Hand locker fest, umfassen Sie mit der anderen den Kopf und nehmen Sie eine Ohrmuschel zwischen zwei Finger. Jetzt sanft am Ohr ziehen, die Katze wird umgehend das Maul öffnen, was Sie durch einen leichten Druck auf die Wangen unterstützen können. Bitte keine Gewalt anwenden!
Die ganze Prozedur reicht nur für ein kurzes Hineinschauen, mit etwas Übung läßt sich ein schneller Überblick gewinnen. Die Zähne sollten weiß, das Zahnfleisch und der Gaumen rosa sein. Wenn die Zähne oder Zahnfleisch gelb verfärbt sind oder der Atem der Katze sehr schlecht riecht, muß ein Tierarzt aufgesucht werden.
Nach der Untersuchung schmusen Sie ausgiebig mit der Katze, damit sie etwas Angenehmes in Erinnerung behält.

Eine weitere Möglichkeit zur Untersuchung der Mundhöhle ist, den Katzenkopf von oben zu packen, sodass Zeigefinger und Daumen an ihren Mundwinkel liegen. Neigen Sie den Kopf etwas nach hinten und drücken Sie mit beiden Fingern leicht, damit die Katze das Maul öffnet.

zum Index