Erläuterung von medizinischen Fachbegriffen



Häufig kann man als Laie mit den von den Medizinern verwendeten Fachausdrücken, die ein Krankheitsbild oder ein Symptom präzise beschreiben, leider nicht viel anfangen.


Anamnese

Heißt wörtlich "Erinnerung". Damit bezeichnet man die Krankheitsvorgeschichte des Patienten: Wann trat die Krankheitserscheinung zuerst auf, wie alt ist das Tier, ist eine Vorbehandlung geschehen, etc.. Als Besitzer sollten Sie sich möglichst viele Notizen machen über die Vorgeschichte der kranken Katze. Somit kann man den Tierarzt schnell und umfassend informieren.


Antikörper

Dies sind kompliziert gebaute Eiweiße und Träger der körpereigenen Abwehr gegenüber Infektionen und Fremdstoffen. Ist Ihre Katze gesund, bildet sie der Körper nach dem Kontakt mit einem Erreger oder mit dessen Stoffwechselprodukten selbst. Dadurch wird der Organismus gegenüber diesen Stoffen immun. Auch durch eine Impfung (aktive Immunisierung) bilden sich Antikörper oder werden durch ein Serum (passive Immunisierung) zugefügt.
Eine Katzenmutter gibt mittels der Kolostralmilch ihren Jungen einen Vorrat an wichtigen Antikörpern mit, deren Wirkung einige Wochen anhält. Eine Impfung des Kittens ist erst sinnvoll, wenn die so genannten maternalen Antikörper verschwunden sind.


Arzneimittelbild

Ist in der Homöopathie die Summe aller Erscheinungen, die die zu testende Substanz im gesunden Organismus auslöst. Sie sollte dem zu behandelnden Krankheitsbild möglichst genau entsprechen: Simile-Regel "Simila similibus curentur" = Ähnliches möge durch Ähnliches geheilt werden. Das ist das Grundprinzip der Homöopathie.


Banale Infektion

Es ist eine alltägliche Infektion wie eine weitgehend harmlose Darminfektion, die zu Durchfall führt. Banal steht im Gegensatz zu einer spezifischen Infektion, z.B. Katzenseuche.


Gastritis

Ist eine Magenschleimhautentzündung, deren hervorstechendes Symptom das Erbrechen ist.


Inkubationszeit

Ist die Zeitspanne von der Ansteckung bis zum Ausbruch einer Infektionskrankheit. Die Kenntnis der Inkubationszeit ist für den Tierarzt wichtig, weil eine Schutzimpfung innerhalb dieser Spanne unwirksam oder sogar gefährlich für das Tier wäre.


Kastration

= Die Entfernung der Keimdrüsen; also beim Kater der Hoden (Testes), bei der Katze der Eierstöcke (Ovarien).


Konjunktivitis

Ist eine Bindehautentzündung, die z.B. durch Zugluft, jedoch auch durch Erreger oder Fremdkörper im Auge verursacht werden kann.


Kortison

Ist ein Hormon der Nebennierenrinde, das eine wichtige Rolle im Organismus spielt. Kortison wird in geeigneten Fällen auch als stark entzündungswidriges Medikament eingesetzt.


Laryngitis

Dies ist eine Kehlkopfentzündung mit quälendem Reizhusten.


Ovariohysterektomie

Bei der Kastration einer weiblichen Katze werden heutzutage nicht nur die Eierstöcke (Ovarien), sondern auch ein Großteil der Gebärmutter (Hysterektomie) entfernt. Daher kommt auch die etwas umständlich klingende Bezeichnung.


Panleukopenie (Katzenseuche)

Die Krankheit ist dadurch charakterisiert, das sich die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) des Patienten durch das Virus krankhaft vermindern (Leukopenie).


Pathologisch

Krankhaft, im Gegensatz zu gesund, normal (physiologisch). Das Sichwälzen einer rolligen Katze ist physiologisch; ein Krampfanfall dagegen pathologisch, er zeigt eine Krankheit an.


Peritonitis

Ist eine Bauchfellentzündung, also eine Entzündung der dünnen Haut, die die Bauchhöhle auskleidet. Die Peritonitis ist eine gefährliche Komplikation nach Bauchoperationen oder Verletzungen des Bauchraumes. Bei Katzen ist die ansteckende Bauchfellentzündung (Feline infektiöse Peritonitis = FIP) gefürchtet.


Potenzierung

Verstärkung. In der Homöopathie versteht man darunter die Wirkungssteigerung der einzelnen Substanzen durch Verschütteln oder Verreiben mit neutralen Stoffen. 1 Teil Wirkstoff mit 10 Teilen z.B. Alkohol wäre D1. Davon wieder 1 Teil mit 10 Teilen verschüttelt wäre D2 usw.. Man spricht von niedrigen - bis D9 - und hohen Potenzen - ab D19.


Prognose

Die Vorhersage über den möglichen Verlauf und Ausgang einer Krankheit.


Pyometra

Eine eitergefüllte Gebärmutter; in aller Regel nur operativ zu behandeln.


Rolligkeit

Die übliche Bezeichnung für die Brunst der Katze. Rolligkeit deswegen, weil sich die Katze während dieser Periode mehrfach über den Rücken hin und herrollt.


Sektion

Zerlegung eines verstorbenen oder getöteten Tieres, um die Todesursache festzustellen. Der Tierbesitzer sollte bei unklarer Ursache immer eine Sektion verlangen, wenn er mehrere Katzen hält und befürchten muß, dass die vermutete Erkrankung auch auf seine anderen Tiere übergehen könnte. Die Sektion kann sehr teuer werden, wenn man darauf besteht, dass eventuelle Erreger oder Gifte genau identifiziert werden.


Spasmolytikum

Krampflösendes Mittel. Auch warme Umschläge wirken krampflösend.


Sterilisation

Auch Unfruchtbarkeitsmachung genannt. Im Gegensatz zur Kastration bleiben die Keimdrüsen und damit der Geschlechtstrieb erhalten. Bei der Katze werden hier die Eileiter durchtrennt, beim Kater die Samenleiter.


Toxikologie

Die Lehre von den Giften. Der Toxikologe ist Fachmann für die verschiedensten Arten von Giften und Behandlung bei einer Vergiftung.


Tumor

Eine Schwellung, Geschwulst oder Gewächs. Ein Tumor ist eine Geschwulst, die gutartig oder bösartig sein kann.


Vomitus, Emesis

Nennt man auch Erbrechen. Das Erbrechen verläuft bei der Katze sehr leicht, meistens ohne Krankheitserscheinungen. Präparate, die das Erbrechen verhindern, bezeichnet man als Antiemetika.