Erkrankungen im Kopfbereich



Eine Katze ist eine ausgezeichnete Jägerin und wurde deshalb von der Natur mit scharfen Augen, feinen Ohren und spitzen Zähnen ausgestattet.

 


Augen

Katzenaugen geben Auskunft über den Gemütszustand als auch über das körperliche Empfinden. Sie sollen glänzend, klar und voller Ausdruck sein. Stellen Sie bei Ihrem Tier fest, dass die Augen verschleiert sind und ein stärkerer Tränen-, Eiterfluss ersichtlich ist, müssen Sie das Tier dem Tierarzt vorstellen.

Damit sich der Tierarzt einen Überblick über den Gesundheitszustand des Tieres machen kann, sollten Sie vorher abklären, ob Sie bei Ihrem Tier folgende Symptome festgestellt haben:

Benimmt sich Ihr Stubentiger apathisch, hat kaum noch Appetit und Fieber, ist das ein mögliches Anzeichen für eine Allgemeininfektion. Bitte bringen Sie das Tier auf den schnellsten Weg zum Tierarzt.
Wenn allerdings das Tier die normalen Futtermengen zu sich nimmt kein Fieber hat und sich normal verhält, können Sie selbst eine Augenuntersuchung am Tier durchführen.
Hierfür nehmen Sie Ihre Katze in einem halbdunklen Raum auf den Schoß. Halten Sie ihren Kopf sanft aber bestimmt nach oben und reden beruhigend auf sie ein. Nehmen Sie eine Hilfsperson hinzu, welche dann das Auge von schräg oben mit einer Taschenlampe anleuchtet.


Bindehautentzündung (Konjunktivitis)
Das Katzenauge wirkt verschleiert, wenn eine Infektion durch Zugluft, Fremdkörper oder Verletzungen verursacht wurde. Dies ist ersichtlich durch eine gerötete und geschwollene Bindehaut. Eine schleimige oder eitrige Absonderung bildet auf den Lidern Krusten, die das Auge teilweise oder ganz verkleben. Diese Krusten müssen vorsichtig mit einem sauberen, in Kamillentee getränkten Leinenläppchen ausgewischt werden.
Bitte verwenden Sie keine fusselnde Watte und Medikamente aus der Hausapotheke.
Es sind freie Augenpräparate erhältlich (Augentonika), die in unkomplizierten Fällen helfen, jedoch nicht bei eitrigen Infektionen.
Das Auge sollte nach Bedarf gesäubert werden, jedoch nicht öfters als 2-mal täglich.
Stellt sich nach 2 Tagen keine Besserung ein, ist ein Tierarztbesuch notwendig.


Verletzungen
Hat Ihre Katze eine Augenverletzung, dürfen Sie keinesfalls irgendwelche Präparate anwenden! Corticoidhaltige Medikamente können die Heilung dramatisch verzögern, Wischen und Waschen schadet ebenfalls. Bitte gehen Sie mit dem Tier zum Tierarzt.

Stellen Sie fest, dass der Augapfel intakt ist und nur die Lider betroffen sind, muß möglicherweise der Tierarzt einige Nähte setzen. Die Katzenhaut verfügt zwar über eine hervorragende Heiltendenz, aber an dieser Stelle kann das Tier den Heilungsprozeß nicht durch Lecken fördern. Durch die raue Zunge reibt und scheuert sie harmlose Risse derartig, dass diese sich extrem entzünden können.


Vorfall des 3. Augenlides
Zusätzlich zu dem oberen und unterem Augenlid besitzt die Katze noch ein 3. Lid, die so genannte Nickhaut. Sie setzt am inneren, nasenseitigen Augenwinkel an und zieht sich zuweilen bis halb über den Augapfel der Katze. Dies nennt man einen Vorfall, wofür der Grund nicht immer leicht zu finden ist. Diese Erscheinung kann im Verlauf einer Bindehautentzündung auftreten und wird dann wie diese behandelt.
Sind keinerlei Entzündungsanzeichen erkennbar, obwohl sich der graue Schleier des 3. Augenlides über den sonst klaren Augenapfel zieht, kann die Ursache eine Vergiftung oder ein bestimmtes Beruhigungsmittel sein.
Auch bei manchen Magen-Darm-Erkrankungen fällt die Nickhaut vor, was man als innere Vergiftung deuten muß.
Bei verschleppten Bindehautentzündungen wuchert zuweilen das 3. Augenlid und beeinträchtigt das Sehvermögen. Sind alle Entzündungserscheinungen abgeklungen, muß es dann operativ entfernt werden. Dies ist ein kleiner und harmloser Eingriff.

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Ohren

Für die Katze sind die Ohren ein wichtiges Sinnesorgan, die sie besonders beim Jagen benötigen. Eine Ohrenverletzung beeinträchtigt nicht nur ihr Wohlbefinden, sondern schränkt auch das Wahrnehmungsvermögen ein.


Ohrenzwang
Ein typisches Anzeichen für eine Entzündung des äußeren Gehörgangs ist das Schütteln des Kopfes und ein Ohrenreiben mit den Pfoten. Ebenso deutet eine dicke Kruste, schmieriges Sekret und unangenehmer Geruch im Gehörgang auf Ohrenzwang hin. Verschlimmert sich diese Entzündung, kann die Katze sich sogar blutig kratzen, sodass der falsche Eindruck einer äußerlichen Verletzung entsteht. Eine Eigenbehandlung ist nur bei einer leichten Form anzuraten. Sie tränken hierfür ein Stück Watte mit einem milden Babyöl und wischen damit die Ohrmuschel aus.
Beim Tierarzt erhalten Sie ein spezielles Ohrreinigungsmittel, wovon Sie einen Teelöffel in den Gehörgang des Tieres geben und en Ohrgrund kurz massieren. Danach wird die Katze heftig den Kopf schütteln, dabei fliegt die Flüssigkeit zusammen mit den Krusten und Ohrenschmalz heraus.
Sie sollten jedoch den Tierarzt aufsuchen, wenn sich keine Besserung einstellt und/oder sich die Symptome verschlimmern.


Ohrmilben
Hat Ihre Katze Milben in den Ohren, schüttelt sie den Kopf und reibt sich diese. Die Innenseite der Ohren weisen trockene, schwarzbraune Krusten auf, auf denen sich winzige weißliche Pünktchen bewegen, die so genannten Milben.
Verabreichen Sie Ihrer Katze 1 mal am Tag Ohrentropfen und massieren Sie danach kräftig den Ohrengrund. Zur Behandlung nutzen Sie Präparate mit einer öligen Konsistenz, wie z.B. ein mildes Babyöl. Den Milben verklebt das Öl die Atemöffnungen, und sie sterben somit ab.
Stellt sich eine Besserung ein, brauchen Sie nur noch aller 2 Tage und dann aller 3 Tage ... die Ohren zu ölen. Diese Prozedur müssen Sie mindestens einen Monat lang durchführen und zwar bei allen Katzen, die im Haushalt leben. Somit kann es keinen Rückfall geben.
Seit kurzem gibt es hierfür ein neues Präparat, welches in den Nacken getropft wird.


Fremdkörper
Stecken im Katzenohr Grannen oder andere Gräser, dann hat das Tier große Schmerzen, schüttelt sich ständig den Kopf und reibt sich die Ohren. Sie müssen jetzt schnellstens zum Tierarzt gehen, damit er den Fremdkörper entfernt und dem Tier von seinem Leid erlöst. Bitte keine Eigenbehandlung versuchen.


Verletzungen
So manche Ohrenverletzung kann stark bluten, ist aber nicht lebensbedrohend und heilen gut ab.
Entzündet sich solch eine Verletzung, können sich unter der Haut große Eiteransammlungen bilden. Das Tier wird apathisch, fiebert und hat keinen Hunger.
In solch einem Fall muß man den Tierarzt aufsuchen.

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Mundhöhle

Beißt Ihr Tier beim Verzehr des Futters zögerlich zu, kann dies ein Zeichen für eine Erkrankung der Mundhöhle sein. Das Kauen kann schmerzhaft bis unmöglich werden. Weitere Symptome sind erhöhter Speichelausfluß und das Abmagern des Tieres.


Zahnschäden
Bei einer gepflegten, gut und richtig ernährten Katze sind die Zähne gesund und blitzblank. Als Jungtier sind diese noch weiß, färben sich aber mit zunehmenden Alter gelblich, da sich der durchsichtige Schmelz abschleift und somit das gelbe Zahnbein hervortritt.
Durch eine falsche Ernährung können starke Beläge (Zahnstein), sowie Karies auftreten.


Zahnfleischentzündung
Wie bei Schäden an den Zähnen tut die Katze bei Zahnfleischentzündungen nur langsam und zögerlich kauen und hat erhöhten Speichelfluß.
Kontrollieren Sie das Zahnfleisch Ihres Tieres, dieses muß blasrosa und nicht dunkelrot sein. Ebenfalls muß es am Kieferknochen straff anliegen und darf nicht schwammig und geschwollen wirken und nicht bluten.

Ursachen für eine Zahnfleischentzündung können sein:


Fremdkörper
Beobachten Sie bei Ihrem Tier, dass es speichelt und sich an der Schnauze reibt? Ein Knochen kann sich zwischen den Zahnreihen eingekeilt haben. Den Fremdkörper sicherheitshalber vom Tierarzt entfernen lassen.
Beim Spielen mit Fäden oder dünner Schnüre kann sich diese um die Zunge der Katze schlingen.
Dadurch wird das Tier nervös und verstört, fängt an zu speicheln und die Mundpartie kräftig zu reiben. Hier ebenfalls unbedingt den Tierarzt aufsuchen.

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